Zum Abschluss des Chemiekurses soll das erlangte Wissen auch verfügbar gemacht werden. Dazu ist es nötig, Analogien und Systematik aufzuzeigen. Die Gebiete Stoffe, Stoffgruppen, Reaktionen und technische Prozesse müssen für die Prüfung verfügbar sein. Das chemische Praktikum liefert eine gute praktische Vorbereitung auf die Prüfung.
Im Folgenden ein paar Anregungen zur Vorgehensweise:
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Die Ordnung der Stoffe
Bei der Ordnung des Gelernten sollte man Stoffe nach folgenden Kriterien einteilen können…
Stoffe nach ihren Eigenschaften oder ihren Verwendungsmöglichkeiten einzuteilen, ist Sache desjenigen, der diese Einteilung vornehmen will. Eine allgemeine Einteilung nach diesen Kriterien kann es nicht geben.
Stoffe stellen die Gesamtheit der Materie dar, die uns umgibt. Wir unterscheiden zunächst nur reine und gemischte Stoffe.
Für jeden Unterpunkt des Schemas lassen sich gesonderte Übersichten anfertigen. Denke zum Beispiel nur an das Schema, mit dem der Naturwissenschaftler arbeitet, um „Elemente“ genauer zu systematisieren, das PSE.
Der weiße, kristalline Haushaltszucker oder Kristallzucker der auch einfach Zucker genannt wird, gehört zur Gruppe der Zweifachzucker (Disaccharide) einer Untergruppe der Kohlenhydrate. Andere Bezeichnungen für Saccharose sind Rohrzucker, Rübenzucker, Raffinadezucker oder raffinierter Zucker, brauner Zucker, Rohzucker und Sukrose oder Sucrose.
Ein wissenschaftlicher Name ist α-D-Glucopyranosyl-(1-2)-β-D-fructofuranosid.
Gewonnen wird der Zucker… vornehmlich aus der Zuckerrübe(Europa), dem Zuckerrohr(Äquatorialzone) und der indonesischen Zuckerpalme. Dazu wird der zuckerhaltige Teil der Pflanze gewaschen, geschnetzelt, ausgelaugt, eingedickt und der so entstehende Sirup in Verdampfern schrittweise kristallisiert. Aus 1 Tonne Zuckerrüben erhält man ungefähr 160kg Zucker.
Die Zuckerrübe wird in Deutschland seit ca. 1800 n.Chr. kultiviert und zu einer zuckerreicheren Art gezüchtet. Die ersten Zuckerrüben (Runkelrüben) enthielten ca. 8% Zucker
Zuckerrohr
Zuckerrohr war bis 1800 n.Chr. die einzige Zuckerquelle. Ihre Kultivierung gelang nur in subtropischen und tropischem Klima . Sie benötigt Temperaturen zwischen 25°C und 30°C. Unter 15°C wächst das Süßgras nicht. Ihre Nutzung begann um 500 v .Chr. im asiatischen Raum. Von dort breitete sich die Nutzung dieser Pflanze bis um das Mittelmeer herum aus.
Zuckerrohr liefert bei 2 (Indien) bis zu 5 (Brasilien) Ernten pro Jahr ca. 20% Zuckersaft im Mark. Es wird in Brasilien auch zur Herstellung von Bioethanol für Fahrzeuge genutzt. Dort fahren beinahe alle Autos mit einer Motorvariante – gebaut von VW – die sowohl Benzin als auch Ethanol nutzen kann.
Bei jeder chemischen Reaktion finden Prozesse der Energieumwandlung statt. Da jede Substanz ein gewisses Potential hat, das chemische Energie genannt wird, können bei Prozessen Wärme, Licht, elektrischer Strom oder Bewegungsenergie in Erscheinung treten.
exotherm
Prozesse, die mehr Energie liefern(abgeben) als sie zugeführt bekommen,heißen „exotherm„.
Die Verbrennungsprozesse von Holz, Kohle, Benzin und Diesel, Heizöl oder Wasserstoff sind exotherme Prozesse. Auch das Lösen von Natriumhydroxid (NaOH) in Wasser oder das Verdünnen von Säuren verlaufen unter Erwärmung des Lösungsmittels.
Anwendungsbeispiel:
Bildquelle www.hotcan.com
Video zu den heißen Dosen
endotherm
Prozesse, die mehr Energie zugeführt bekommen, als sie abgeben heißen „endotherm„.
Der berühmteste endotherme Prozess ist nur aktiv, wenn die Energiequelle Sonnenlicht verfügbar ist. Nachts stoppt der Prozess. Die Pflanzenwelt unseres Planeten nutzt die Photosynthese um aus Kohlendioxid und Wasser den Energiereichen Stoff Glucose(Traubenzucker) herzustellen und liefert das Nebenprodukt Sauerstoff. Lebensnotwendig für die Tierwelt.
Ein Salz, welches beim Lösen in 20°C warmem Wasser dem Lösungsmittel die Wärme entzieht, ist zum Beispiel Kaliumnitrat. Das Wasser kühlt bei Zugabe des Salzes ab. Die ersten Verfahren Erzeugung von Kälte waren die sogenannten Kältemischungen, bei denen man solche Salze mit Eis,Schnee oder Wasser mischte. So konnte man mit den unterkühlten Flüssigkeiten andere Gegenstände kühlen oder auch Wasser gefrieren. Die Idee des Kühlschrankes war nur noch einen Schritt entfernt.
Laufen Oxidation und Reduktion in einem System gleichzeitig ab, so nennt man diesen Prozess eine REDuktions-OXidations –Reaktion oder kurz REDOX –Reaktion.
Voraussetzung ist, es gibt ein Oxid und einen Hilfsstoff, der den Sauerstoff des Oxids aufnehmen kann. So ein Stoff hilft, das Oxid zu reduzieren, er ist ein Reduktionsmittel und wird bei dem Prozess selbst oxidiert. Das Oxid selber ist also ein Oxidationsmittel.
Bei der RED-OX-Reaktion wird ein OXID reduziert und ein Hilfsstoff oxidiert.
Hier wird Eisenoxid durch Aluminium reduziert. Es entsteht Eisen. Das Aluminium nimmt dabei den Sauerstoff auf und wird zu Aluminiumoxid oxidiert.
Die Versuche des HerrnHans Goldschmidtzu Redox-Prozessen führten vor über 100 Jahren zu neuen Erkenntnissen in der Metallurgie . Dabei wurden Oxide von stark nachgefragten Metallen, wie Chrom, Mangan und dem Halbmetall Silizium in einer Hochtemperatur-Reaktion aus ihren Oxiden hergestellt.
So stellte Herr Goldschmidt ein Verfahren vor, mit dem es möglich sein sollte, eine gebrochene Eisenbahnschiene innerhalb weniger Arbeitsstunden zu schweißen. Für damalige Verhältnisse undenkbar, da der Austausch der Schiene Tage dauerte und zum „Schweißen“ flüssiger Stahl – also 1800°C heiß – vor Ort sein müsste. Eine Demonstration des Goldschmidtverfahrens fand weltweite Aufmerksamkeit.
Heute wird dieses Verfahren – das „aluminothermische Schweißen“ – weltweit eingesetzt, da es immer noch die einfachste Art ist, flüssigen Stahl in kleinen Portionen an jedem Ort der Welt herzustellen um Schienenstöße miteinander zu verbinden und Reparaturen durchzuführen.
Der Schienenstrang wird von einer Form umgeben und vorgewärmt. Dann wird das Reaktionsgefäß mit dem Eisenoxid- Aluminium – Gemisch aufgesetzt. Die Reaktion des Gemisches wird mit einer Zündkirsche aktiviert und läuft dann stark exotherm von selbst ab. Die Schlacke – das aluminiumoxidhaltige Nebenprodukt – läuft in die seitlichen Schalen. Später wird die Gussform entfernt und die Bruchstelle entgratet.
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